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Heizung entlüften – warum, wann und wie?

11 Jun
Heizkörper mit Thermostat
Quelle: Stephan Poost / pixelio.de
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Wenn man Glück hat klappt der Winteranfang reibungslos und es wird warm im Haus. Vielfach geht aber der Start in die kalte Jahreszeit nicht ohne kleinere Probleme über die Bühne. Es „blubbert“ hier und „gluckert“ dort oder es sind vereinzelt „Pfeifgeräusche“ hörbar. Diese Symptome sind ein klares Anzeichen dafür, dass irgendwo im Heizungssystem Luft vorhanden ist und man muss sie entlüften.

Eine Möglichkeit, sich an dieser Stelle schon über die Beseitigung des „Problems“ zu informieren, bietet dieser Ratgeber.

Die Heizungsanlage


Woraus besteht eine Heizungsanlage eigentlich?


Die gesamte Heizungsanlage besteht aus mehreren Einzelbauteilen. Das wichtigste ist natürlich die eigentliche Heizung. Das kann von Brennwerttherme bis zur „guten alten“ Ölheizung oder einer Pelletheizung alles sein. Hier wird die Wärme erzeugt, die man benötigt, um alle Räume in einer Wohnung warm zu bekommen. Neben der Heizung, findet man auch einen etwa kugelförmigen Druck-Ausgleichsbehälter und, wenn man keinen Durchlauferhitzer hat, einen Warmwasserspeicher.

In der gesamten Heizungsanlage zirkuliert Wasser (Leitungswasser), das über die sogenannten Vorlaufleitungen zu den einzelnen Heizkörpern hin transportiert wird und über die Rücklaufleitungen zur Heizung zurückfließt. Das Ganze geschieht in einem geschlossenen System.
Schließlich sind in allen Räumen, die beheizt werden sollen, noch die Heizkörper vorhanden. An jedem Heizkörper schließen zwei Rohrleitungen an. Dort wo die Vorlaufleitung an den Heizkörper anschließt, befindet sich auch das Thermostatventil, mit dem man die Temperatur jedes einzelnen Heizkörpers nach den individuellen Temperaturwünschen einstellen kann.

Wo kommen die Geräusche her?


Die gesamte Heizungsanlage ist also mit Wasser gefüllt. Wenn das auch tatsächlich so ist, hat man in der Regel keine Probleme. Aber immer wieder haben doch kleine Luftbläschen die Chance in dieses geschlossene System einzudringen.
Das Leitungswasser, mit dem die Heizungsanlage ja befüllt wird, ist mit reichlich Luft (in Form von Sauerstoff usw.) angereichert. Wie später nachstehend noch genauer erklärt, wird eine Heizung regelmäßig gewartet und in diesem Zusammenhang auch der Wasserdruck im Gesamtsystem geprüft. Ist dieser zu niedrig, wird Leitungswasser über einen an der Anlage angeschlossenen Schlauch nachgefüllt… und schon werden wieder kleine Luftbläschen mit in die Leitungen gespült.

Sind irgendwann genug kleinste Bläschen vorhanden, die in dieser Form, weder die Heizung noch die Heizkörper in irgendeiner Weise stören, schließen sich diese zusammen und bilden erst kleine und dann immer größer werdende Luftblasen.

Luft steigt bekanntlich immer nach oben, also sammeln sich diese Luftblasen am höchsten Punkt. Dieser Umstand erleichtert zwar das gleich erklärte Entlüften, hat aber auch Nachteile.
Im Gesamtsystem der Heizungsanlage zirkuliert das Wasser. Dieses Wasser versucht nun, die eingeschlossenen Luftblasen mitzureißen. Das klappt nicht immer sofort. Mal muss die Luftblase um eine Ecke, mal muss sie erst nach oben in einer Leitung an dann wieder abwärts und schließlich muss sie noch durch das Nadelöhr des Thermostatventils.

Alle Geräusche entstehen also durch eine Luftblase, die nicht einfach mit durch das System „kriecht“, sondern durch das Wasser hin und her gedrückt wird… es „blubbert“ und „gurgelt“. Pfeifgeräusche entstehen dann, wenn eine Luftblase versucht, durch ein Thermostatventil zu kommen.


Die Problemlösung – die Heizung richtig entlüften


Grundlage für richtiges Entlüften ist, dass die Heizung läuft. Das Wasser muss im System zirkulieren. Hierzu werden alle Thermostatventile voll aufgedreht.
Schon jetzt kann man fühlen, ob irgendwo Luft im System ist… Heizkörper werden dann in Teilbereichen nicht richtig warm oder bleiben sogar kalt.
Grund hierfür ist, dass die eingeschlossene Luft keine Wärme übertragen kann, das übernimmt ausschließlich das Wasser.

Ausgerüstet mit einem Ventilschlüssel, einem Becher und einem sauberen Lappen (falls es mal tropft), geht man von Heizkörper zu Heizkörper und dreht das Entlüftungsventil mit dem Entlüftungsschlüssel ganz langsam auf. Kommt Luft, wartet man, bis nur noch warmes Wasser herauskommt. Dann das Entlüftungsventil schließen und weiter zum nächsten Heizkörper.

Ganz am Ende der Entlüftungsarbeit sollten dann alle Heizkörper vollflächig und gleichmäßig warm sein.
Abschließend noch den Wasserdruck im System überprüfen und gegebenenfalls etwas Wasser nachfüllen… das war es schon. Die Heizungsanlage ist entlüftet.

Zusätzliche ausführliche Informationen bietet das Video:


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